Freitag, 26. Juni 2015

Offene Gärten Teil 4 - Heimatgefühle

Der letzte der offenen Gärten vom letzten Wochenende. Er ist in meinem Geburtsort. Ich kenne ihn daher von Kindesbeinen an. Plattes Land, Gemüsebeete, Obstbäume ... so wie es halt früher üblich war. "Blumen kann man nicht essen. Gemüse, Salat und Kartoffeln müssens sein". 
Das Haus samt Scheune, Grund und Boden wurden von vielen Jahren verkauft, ich war nicht mehr dort.


Ich war daher überrascht, wie es jetzt aussieht. Liebevolle Gärnterhände haben ein kleines Paradies geschaffen. Schon im Hof Töpfe, Kübel, Deko - nicht überladen, ganz natürlich. Vagabunden wie Verbascum, Digitalis, Farne durften sich ansiedeln, ihre Plätze finden. Üppig bepflanzte Beete, so haben die Beikräuter weniger Chancen sich auszubreiten und lästig zu werden. Fazit: weniger Arbeit, mehr Zeit fürs Geniessen.

An den Hinterausgang der Scheune wurde die Pergola angebaut, ein paar Stufen über dem Gartenniveau erhöht. Praktisch, von oben in die Runde schauen zu können.

Wo früher ebene Flächen waren, wurde das Gelände leicht modelliert. Direkt von dem Sitplatz ein Senkgarten, die Windrose haben die Besitzer selbst gepflastert und sind mächtig stolz auf diese Erstlingsarbeit. Wirklich gut gelungen. Die Wege zu meiner Freude nicht schnurgerade, sondern mit leichtem Schwung geführt.


Und wie man sieht, selbst in einem Blumengarten braucht man nicht aufs Gemüse verzichten. Dank Hochbeet. Im Hintergrund ein alter Bauwagen, innen umgebaut als Gartenhüttenersatz.


Hier stehen wir am hinteren Ende des Gartens. Zur Sicherheit der Besucher, besonders im Hinblick auf Kinder, wurde der Zugang zum dahinter fließenden Bach abgesperrt.

Ich kam gar nicht recht zum Schauen und fotografieren ... wie gesagt - wir sind hier in meinem Heimatdorf, viele Einheimische nutzen ebenfalls die Gelegenheit zu kommen und so gab es ein Gebabbel ans andere ... Das war auch sehr schön. 
Festzustellen, dass man nicht vergessen ist. Das echte Freude da ist sich wieder zu sehen. Ich war davon sehr gerührt und berührt. Selbst jetzt beim Schreiben krieg ich noch feuchte Augen.
 
Der Vorgarten, zur Straße hin, liegt geschützt hinter einer hohen Hainbuchenhecke. Die Kräuterspirale rechts war gut bepflanzt und es sah aus, als würde von den Kräutern reichlich und gerne geerntet.




Am kommenden Wochenende schaue ich mir Gärten hier in der neuen Heimat an. Ich bin schon sehr  gespannt .... jeder wird anders schön sein.

Dienstag, 23. Juni 2015

Offene Gärten Teil 3


Da ist es wochenlang trocken, jeder sehnt sich nach Regen - und ausgerechnet am ersten Wochenende der "Offenen Gartenpforte" so ein Wetter! Aber egal - ich hab mich zeitig auf den Weg gemacht in  meine alte Heimat. Das erste Ziel des Tages stand wie folgt im Flyer beschrieben "ein Paradiesgarten am Ende der Welt". Sehr zutreffend. Die Ortschaft ist wirklich, wahrhaftig am Ende ein schien endlosen Straße, ein Sackgassendorf. Aber von einem Bekannten wusste ich, dass sich der Weg lohnen wird.


Ein Hanggarten, geschickt abgefangen durch viele Terrassen. Die Wege eingefasst mit Buchsen, die ganz gesund sind. Diese Einöde hat der Zünsler noch nicht entdeckt und erobert.
An der oberen Grundstücksgrenze eine Holzterrasse, nebendran das Gewächshaus mit Tomaten, Gurken, Auberginen, Zucchini. Und die"Kinderstube", Sämlinge und Zöglinge werden hier gehegt und gepäppelt.


Von hier oben zeige ich euch einen ersten Eindruck. Viele Päonien. Und noch viel mehr Hosta! Welche Freude, ich liebe Hosta. Mit der Gärtnerin kam ich bald in ein lebhaftes Gespräch. Angesichts des Wetters war kaum jemand da, und sie freute sich sichtlich, mir von der Geschichte und dem Entstehen des Gartens zu erzählen. Und ich hörte ihr gespannt und begeistert zu. Eine sehr sympatische Dame; sie bot mir an, ich dürfe jederzeit auch ohne Vorankündigung zu Besuch kommen, wenn ich in der Nähe sei. Wie nett!






Kein Garten ohne Schuppen für alles Gekruscht, die Geräte, die vielen Dippe, Erdsäcke .... jeder kennt das. Und wenns dann so dekorativ und charmant hergerichtet ist - umso schöner.








Blick von der Hausterrasse aus zur Straße hin. Später überquerten wir diese, denn auf der anderen Seite eröffnete sich ein weiteres Gartenstück....



Hosta, Hosta, Hosta .... 
Unter der mit Buchs eingefassten Kastanie ein weiterer Sitzplatz. Finde ich gut, und wichtig. Man sollte auch im eigenen Garten die Möglichkeit haben, den Blickwinkel durch verschiedene Positionen ändern zu können. Klar hat man einen Lieblingsplatz. Aber mal von hinten nach vorne - von links quer durch nach rechts zu schauen, .... so entdeckt man was, erhascht neue Eindrücke, belebt die Sinne.







Offene Gärten Teil 2

Dies ist ein duftiger Rosengarten mit vielen Sitzplätzen. Gut platzierter geschmackvoller Deko. Die ebene offene Fläche geschickt unterbrochen durch Pflanzinseln, eine rosenberankten Laube, der Gemüsegarten abgetrennt durch einen Holzzaun samt Durchgang.

Auch die Bodenbeläge sind unterschiedlich. Kies, Rasen, Mulch.
Ein altes Nähmaschinengestellt. Die Füße versunken in Pfefferminze.

Am Eingang zum Garten ein gelb-weißes Beet, mit Alchemilla, Päonie und Rose The Pilgrim, die Begrenzung ganz natürlich mit Feldsteinen.




Ein künstliche Ruine mit schmiedeeisernem Tor und gepflastertem Rodell.


Links davon tritt man durch die hölzerne Pergola in den Gemüsegarten.





Ich habe mich hier gut 1 Stunde aufgehalten, es gab viel zu erfassen und entdecken. Auch wenn man auf den Fotos keine Menschen sieht - das täuscht. Er war gut besucht. Aber ich mag ja selbst auch nicht ungefragt fotografiert werden, und so gedulde ich mich, bis die Personen weitergeschlendert sind, oder ich ändere meine Position.


In der hinteren Gartenecke steht ein Strandkorb. Von hier ist der ganze Garten zu übersehen. Ich stellte mir vor dort mit einer Kanne Tee sitzend stundenlang alles auf mich wirken zu lassen.




Diese Rose erkannte ich sofort, ich brauchte nicht nach dem Schild zu suchen. Russeliana. Ein Traum. Ich hatte sie im alten Garten auch. Diese Farbe, dieser Duft. Berauschend.




Ich war so beeindruckt von dieser Fülle, dass mir erst zu Hause auffiel, dass ich kaum Fotos von den vielen Rosen gemacht habe. Schade.


Ich hoffe, ihr habt diesen Rundgang genossen.